Wo geht die Reise hin? Welche zukunftsträchtigen Technologien sind im Kommen und insbesondere welche Technologien bieten einen tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzen? Wie beeinflusst dies die Kundenerwartungen und was bedeutet dies für die Unternehmensstrategie? Das Jahresende ist nicht nur die Zeit für einen Rückblick, es bietet vor allem auch die Chance für eine Vorschau auf das, was kommen wird.
Gartner publiziert jedes Jahr den heiß erwarteten „Hype Cycle for Emerging Technologies“. Der Hype Cycle beleuchtet seit 1995 die Entwicklung der IT der Zukunft und liefert gleichzeitig eine Einschätzung hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Nutzens.
Die folgende Infografik verdeutlicht die Entwicklung von Zukunftstechnologien: Anfänglich herrschen Begeisterung und teilweise überzogene Erwartungen, danach folgt eine Phase der Desillusionierung und schließlich der Realismus.
Dieses Jahr untersuchte Gartner mehr als 2.000 Technologien und identifizierte drei übergreifende Trends hinsichtlich der IT der Zukunft: transparente und lebensechte Erfahrungen, das Zeitalter der smarten Maschinen und die Plattform-Revolution. Diese Trends sollten Organisationen unabhängig von Branche und Größe beobachten, um einen Vorsprung durch Technik zu gewährleisten.
1. Virtuelle Welten werden Realität: transparente und lebensechte Erfahrungen
Die Grenze zwischen Realität und künstlich gestalteter Umgebung verschwimmt zunehmend – sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich. Augmented und Virtual Reality, Mensch-zu-Maschine Schnittstellen, 4D-Druck, Connected Home und räumliche Bildschirme ändern die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt. Gartner ist der Ansicht, dass diese Technologien immer schneller im Produktivbetrieb der Unternehmen ankommen. Augmented und Virtual Reality sollen bereits in fünf bis zehn Jahren überall im Einsatz sein. Wie Kunden zukünftig Waren einkaufen möchten, wird sich voraussichtlich dramatisch ändern.
2. Das Smart Machine Zeitalter: intelligente Maschinen und Systeme
Gartner identifiziert General Purpose Machine Intelligence als einen Innovation Trigger und schätzt, dass es allerdings mehr als zehn Jahre dauern wird, bis diese Technologie Produktionsreife erlangt. Dennoch sind die Analysten der Ansicht, dass diese Technologie die IT-Landschaft am stärksten verändern wird. Intelligente Maschinen gibt es bereits, aber bisher geht es lediglich um sehr spezifische Maschinenintelligenz. Maschinen sind zurzeit sehr gut darin, einfache Aufgaben fehlerfrei zu erledigen. Tatsächliche künstliche Intelligenz ist etwas grundlegend Anderes. Sie versucht, menschliche Wahrnehmung und menschliches Handeln durch Maschinen nachzubilden. Sie benötigt (heute) sehr große Rechenleistung und erzeugt nahezu unendlich große Datenbestände. An Machine Learning, Cognitive Expert Advisors oder Personal Analytics werden aktuell hohe Erwartungen gestellt, dementsprechend befinden sie sich auf dem Höhepunkt des Gartner Hype Cycles. Wie intelligente IT den menschlichen Alltag und digitale Geschäftsmodelle konkret verändern wird, dürfen wir gespannt verfolgen.
3. Die Plattform-Revolution: Unternehmen werden zu Enablern
Plattformen dienen nicht mehr nur als technische Grundlage, sondern werden sich zu Ökosystem-Enablern wandeln. An der Schnittstelle von Menschen und Technik entstehen dadurch vollständig neue Geschäftsmodelle. Gartner definiert Blockchain, Internet der Dinge, Quantumcomputing und Software-defined-Anything als treibende Schlüsselfaktoren. „Unternehmen müssen ihre Strategie vorausschauend verstehen und anpassen, um plattformbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln, mit eigenen und fremden Algorithmen Werte schaffen“[1]. Unternehmen wie Uber, AirBnB und Alibaba sind gute Beispiele für einen neuen Typ Organisation, welche von der Plattform-Revolution Gebrauch machen und klassische Märkte disruptiv neu definieren.
Die „Weichen“ richtig stellen
Trotz der Tatsache, dass sich der Hype Cycle jedes Jahr ändert, ist eines klar: Die genannten Technologien haben einen dramatischen Einfluss darauf, wie die Welt funktioniert. Organisationen sollten ihre Strategie vorausschauend verstehen und in der Lage sein, diese flexibel an die sich ändernden Anforderungen anzupassen. Natürlich wird es Technologien geben, die aktuell einen Hype erfahren und wieder verschwinden werden, ohne je einen Produktiv-Status zu erfahren. Es werden aber genügend neue Technologien übrig bleiben, die in den nächsten Jahren reifen und einen immensen wirtschaftlichen Nutzen bieten, sofern Unternehmen es verstanden haben, diese wertbringend einzusetzen.
„Diese Trends zeigen auf, dass je besser Unternehmen in der Lage sind, Technologie zum integralen Erfahrungsbestandteil von Mitarbeitern, Partner und Kunden zu machen, desto eher sie es schaffen werden, ihre Ökosysteme auf neuen und dynamische Weise mit Plattformen zu verbinden“, kommentiert Mike Walker, Research Director bei Gartner [1].
Deshalb sollten sich Organisationen der Zukunft wappnen, die Entwicklungen der IT der Zukunft beobachten und ihre „Weichen“ richtig stellen. Denn nur wer in der Lage ist, Kundenbedürfnisse schnell und flexibel zu bedienen, wird sich am Markt behaupten. Die Zukunft gehört der Customer Experience – einfache, schnelle und reibungslose Abschlüsse – zunehmend digital und durch den Einsatz neuer Technologien!
Das afb Market and Innovation Event 2017, welches am 4. Mai 2017 in München stattfindet, wird die Zukunft der Customer Experience thematisieren. Wie können Unternehmen durch die optimale Kombination von Prozessen und modernen, disruptiven Technologien, wie z. B. Augmented Reality, eine neue Ebene der Digitalisierung erschaffen und diese wirkungsvoll umsetzen? Sehen Sie sich Impressionen des afb Market and Innovation Event 2016 an und lassen Sie sich bereits für 2017 vormerken.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Kiessling