Während Restrukturierungsmaßnahmen und Verbesserungsinitiativen in der Vergangenheit von häufigen Strategiewechseln, einer uneinheitlichen Produktstrategie, komplexen Prozessen und zu wenig Fokus auf den Kunden geprägt waren, findet heute im Zusammenhang mit der digitalen Transformation ein Umdenken statt.
Von der punktuellen Betrachtung zur ganzheitlichen Sicht
Weg von der punktuellen Betrachtung der Optimierung von Teilprozessen (z. B. für Back Office Prozesse), bei denen man sich der Unterstützung von Spezialisten aus renommierten Beratungshäusern bediente, findet heute eine Betrachtung der End-to-End Prozesse statt. Langfristige Kundenbindung und Geschäftsmodelle, die einen erkennbaren Mehrwert generieren, werden heute als wesentliche Ziele für die Geschäftsprozessoptimierung formuliert und stellen gleichzeitig ein wichtiges Kriterium für die Ausführung des Beraterauftrags dar.
Denn aus dem Spannungsfeld der Digitalen Transformation ergeben sich Herausforderungen, bei denen eine ganzheitliche Betrachtung und das Einbringen von pragmatischen Ideen und Innovationen eine enorme Rolle spielen. Wir erleben heute viele Finanzdienstleister, bei denen das Umdenken bereits angefangen hat. Der Investitionsstau ist aufgehoben und man hat erkannt, dass Kostenersparnisse nicht nur durch Budget-Kürzungen erreicht werden können, sondern innovative Lösungsansätze, verständliche Produkte und durchgängige, digitale Prozesse gefragt sind!
Bestimmung des digitalen Reifegrads als Ansatzpunkt
Um digitale Initiativen ganzheitlich und umfassend zu betrachten, müssen diese jedoch individuell auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens abgestimmt werden. Dabei gilt es grundlegend herauszufinden, welchen Einfluss digitale Technologien auf die Unternehmensziele haben. Um die Ist-Situation vollständig zu erfassen, muss zunächst der digitale Reifegrad innerhalb der betroffenen Geschäftsfelder gemessen werden, um in einem weiteren Schritt darauf aufbauend eine digitale Vision zu erarbeiten, aus der spezifische Ziele abgeleitet werden können.
Hilfe zur digitalen Selbsthilfe
Am wichtigsten an dieser Stelle ist jedoch, eine Antwort auf die Frage zu finden: „Was wollen wir mit neuen Technologien und den daraus resultierenden Möglichkeiten erreichen?“. Bei der Beantwortung dieser Frage sind die Anforderungen an die Beratungshäuser besonders hoch. Als Generalunternehmen wird von ihnen erwartet, dass sie die Gewerke und Partnernetzwerke aus hochgradig spezialisierten und exzellenten Unternehmen koordinieren und ihre Kompetenzen hinsichtlich Branche, Fachwissen, Innovationskraft und Realisierung unter Beweis stellen.
Damit sind Berater heute nicht mehr nur Spezialisten auf einem bestimmten Sachgebiet, die dem Auftraggeber Lösungen für Probleme präsentieren. Sie schauen über den Tellerrand und vermitteln den eingebundenen Fachabteilungen das Wissen und die Fähigkeiten, um Probleme selbst zu lösen. Die Betroffenen werden dadurch zu aktiven Beteiligten und ziehen daraus einen hohen Kompetenzgewinn.