Beschäftigt man sich als Finanzdienstleister mit der Nutzung von Cloud-Diensten, stellen sich die folgenden zentralen Fragen: Werden die Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erfüllt? Wie viel Kontrolle behält man noch, wenn die Systeme in der Cloud betrieben werden? Und welche Cloud-Dienste sind überhaupt für Finanzdienstleister sinnvoll?
64 Prozent der Banken und Versicherungen nutzen bereits Cloud-Dienste
Die Cloud ist inzwischen auch in Deutschland definitiv auf dem Vormarsch: Im Bitkom Cloud-Monitor 2015 gaben 64 Prozent der Banken und Versicherungen an, Cloud-Computing bereits zu nutzen.

Quelle: Bitkom (2015). Bitkom Cloud-Monitor 2015, Seite 10
Bei Finanzdienstleistern kommen derzeit vor allem Private Clouds zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Systemumgebungen, die ausschließlich für das einzelne Unternehmen betrieben werden. Zu den Vorteilen einer Private Cloud zählen vor allem das schnelle Bereitstellen von Diensten, die verbesserte Ausnutzung von Systemressourcen sowie die vereinfachte Administration und Wartung der Systemumgebungen. Weitere typische Cloud-Szenarios sind die Public Cloud als öffentlich zugängliche Rechnerwolke und die Hybrid Cloud als Kombination aus Private und Public Cloud.
Das vielfältige Anwendungsspektrum von Cloud-Computing erstreckt sich grundsätzlich von der Bereitstellung eines einzelnen Software-Dienstes (zum Beispiel für den sicheren Datenaustausch) über die Nutzung der Server-Infrastruktur eines Providers für den Betrieb der eigenen Software-Systeme bis hin zur kompletten Auslagerung eines Geschäftsprozesses (Business Process Outsourcing, BPO).
Datenschutz und Business Continuity müssen gewahrt bleiben
Im Fokus stehen dabei vor allem Datenschutz und Betriebssicherheit. Entscheidend ist, dass die Daten in Deutschland gespeichert werden und sichergestellt ist, dass nur Berechtigte Zugriff auf die Daten erhalten.
Nicht weniger wichtig ist es, entsprechende Vorkehrungen zur Business Continuity zu treffen. Denn nur, wenn die Geschäftskontinuität auch im Katastrophenfall gewahrt bleibt, ist die Auslagerung der geschäftskritischen IT-Systeme in die Cloud machbar und erlaubt. Zu einem professionellen Business Continuity Konzept gehören als zentrale Maßnahmen das regelmäßige Überprüfen, ob Datensicherungen wiederherstellbar sind genauso, wie das Vorhalten von umfassenden Risiko- und Notfallplänen.
Entscheidend: Mit dem IT-Partner auf Augenhöhe
Der wichtigste Faktor für den erfolgreichen Einsatz der Cloud bei Finanzdienstleistern liegt jedoch darin, den richtigen Partner zu finden: Der IT-Dienstleister muss die individuellen Belange und Anforderungen des Finanzdienstleisters in jeder Hinsicht verstehen. Nur dann werden Cloud-Projekte erfolgreich. Entscheidend ist dabei eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe: In Bezug auf Sicherheit, die Prozesse für Betrieb und Wartung sowie beim technischen Support muss auf beiden Seiten das gleiche Verständnis vorhanden sein.
Auf einen Blick: Das afb Cloud Poster
Das afb Cloud Poster zeigt typische Cloud-Szenarios und präsentiert auf einen Blick die wichtigsten Vorteile, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren beim Cloud-Computing.
Eine kompakte Checkliste zeigt zudem, wie man als Finanzdienstleister den richtigen IT-Partner findet und worauf man achten sollte, damit Cloud-Projekte auch langfristig ein Erfolg werden.